Eigentlich wollte ich heute Patrick seinen Wunsch erfüllen und „zum Kirchturm im Wasser“ – gemeint ist der Reschensee am gleichnamigen Pass – fahren. Leider ist es inzwischen so heiß, dass mir der Weg durch das nicht so hoch gelegene Vinschgau, in anbetracht der Temperaturen (32° und mehr), etwas zu beschwerlich und zu lange erschien. Ich habe ihn überzeugen können und wir sind zum Timmelsjoch gefahren.
Damit wir nicht zu lange in der brütenden Hitze im Tal bleiben mussten, haben wir von Bozen die Schnellstraße in Richtung Meran genommen und sind in Terlan abgefahren. Von dort führt eine sehr schöne, fast unbefahrene Straße mit etlichen, gut ausgebauten Kehren hoch nach Mölten. Diese Straße bewegt sich dann über ein Hochplateau bis nach Hafling, wo die berühmten Haflinger-Pferde herkommen. Nach Hafling geht es dann über ein paar Kehren hinab nach Meran und anschließend in das Passeiertal. In St. Leonhard kann man sich dann entscheiden, ob man direkt rauf auf den Jaufenpass fährt oder dem Passeiertal weiter folgt und einen Abstecher auf das Timmelsjoch macht. Wir entschieden uns für das Zweite. Ein ganz großer Tipp für alle die von der südtiroler Seite auf das Timmelsjoch fahren: Ganz einfach die Passhöhe links liegen lassen und auf der östereichischen Seite weiter bis zur Mautstelle fahren. Dort hat man einen wunderbaren Blick auf die Ötztaleralpen mit ihren Gletschern.
Nach kurzer Rast ging es zurück nach St. Leonhard und dann auf den schon erwähnten Jaufenpass. Die dortige Hütte lädt gerade zu zu einer längeren Rast bei selbstgemachten Torten und leckerem Cappucino ein. Auf der Ostrampe geht es dann über etliche Kehren durch den Wald hinab nach Sterzing. Kurz vor der Stadt weißt ein Schild auf das Penserjoch hin, das sollte unsere nächste Station für den heutigen Tag sein. Der Ausblick vom Penserjoch ist gigantisch. Man kann hier bei gutem Wetter direkt auf den Alpenhauptkamm mit seinen etlichen 3tausendern sehen. Vom Penserjoch geht es dann auf der Südseite hinab in das lange Sarntal, welches sich am Ende bzw. am Anfang sehr stark verengt und sich die Straße nur noch durch etliche Tunnels ihren Weg nach Bozen bahnen kann. Leider hat man, wenn man vom Sarntal kommt, keine Möglichkeit Bozen zu umfahren und man muss mittendurch. Allerdings kann man die Chance nutzen, und sich die wunderschöne Altstadt mit ihren Ladenpassagen ansehen.
In Obereggen angekommen standen 300 Kilometer mehr auf der Uhr und es gab noch eine kleine Überraschung im Hotel.