Wohin geht die Reise – ein paar Gedanken zu meiner fotografischen Entwicklung

ichWarum fotografiere ich? Warum schreibe ich über meine Fotografie hier in diesem Blog? Warum habe ich mir eine extra Fotoseite im Internet eingerichtet? Warum habe ich eine Facebook-Fanpage für meine Fotografie eingerichtet? Warum, warum…

Viele Fragen die ich mir in letzter Zeit selbst gestellt habe und die sich viele von Euch evtl. auch stellen.

Die erste Frage ist ganz einfach zu beantworten – weil es mir unglaublich viel Spaß macht!

 

Was bringt mich zum fotografieren?

Ich habe mir vor gut 20 Jahren meine erste Spiegelreflexkamera gekauft. Damals natürlich noch analog. Schon damals hat es mich fasziniert Szenen des Alltags, Menschen und auch Landschaften im Bild festzuhalten. Allerdings hatte ich zu dieser Zeit nie einen professionellen oder gar einen künstlerischen Anspruch. Damals habe ich eben „geknipst“ was mir vor die Linse kam. Um Bildaufbau oder Gestaltung habe ich mir da noch nicht wirklich Gedanken gemacht.
Mit dem Kauf meiner ersten digitalen Spiegelreflexkamera 2008 hat sich mein Ziel grundlegend geändert und ich habe mir so etwas wie einen Masterplan entwickelt. Ich wollte nicht mehr nur „knipsen“, ich wollte Fotos machen die beeindruckend sind, die einen Wow-Effekt haben. Ich habe Workshops besucht, Bücher gekauft und auch gelesen, viel im Internet recherchiert und natürlich auch fotografiert. Ich habe mir Equipment gekauft was man braucht und manches Gimmick was man nicht braucht, aber den „habenwollen“ Effekt hat 🙂
Meine letzte große Anschaffung war dann letztendlich die 6D, eine Vollformat-Kamera. Ich war der Meinung, ich war jetzt bereit dafür. Gut, ich gebe es zu, ich bin auch ein bisschen Technik verliebt 😉 aber das muss man auch ein wenig sein bei diesem Hobby.

Warum schreibe ich hier in diesem Blog über meine Fotografie und zeige meine Fotos im Internet auf einer eigenen Seite und den sozialen Netzwerken?

Diese Frage ist relativ leicht zu beantworten. Zum einen mache ich das für mich, quasi als Tagebuch meiner fotografischen Entwicklung und zum anderen möchte ich meine Bilder Euch zeigen. Und, was für jeden Menschen wichtig ist, die Anerkennung die ich durch die Veröffentlichung bekomme tut mir gut.

Warum mache ich nicht mein Hobby zum Beruf?

In der letzten Zeit wurde mir oft die Frage gestellt, ob ich nicht mein Hobby zum Beruf machen will. Eine sehr wichtige Frage die ich mir auch schon selbst gestellt habe. Diese Frage kann ich mit einem ganz klaren „Nein“ beantworten.
Warum? Ganz einfach, es soll ein Hobby bleiben, ein Ausgleich zum Berufsalltag. Im Moment kann ich entscheiden wann, wo und was oder wen ich fotografiere. Mache ich es zum Beruf, muss ich damit meinen Lebensunterhalt verdienen und auch Jobs annehmen die evtl. keinen Spaß machen. Selbständiger Fotograf zu sein, ist ein hartes Stück Brot. Und außerdem habe ich zur Zeit einen Job der zwar sehr stressig ist, aber mir unheimlich viel Spaß macht und einen besseren Arbeitgeber wie ich zur Zeit habe, kann ich mir im Moment nicht vorstellen.

Warum lehne ich Anfragen ab?

Noch eine Frage die ich hier gerne mal beantworten möchte. In den letzten Monaten habe ich etliche Anfragen bekommen. Ich hätte alleine in diesem Sommer gut eine Hand voll Hochzeiten fotografieren können. Wo bei sich die Anfragen fast ausschließlich auf Hochzeitsreportagen bezogen haben, also die Begleitung der kompletten Hochzeit. Das fängt morgens mit dem Gang der Braut zum Frisör an, geht über das Ankleiden der Braut und des Bräutigams, die Trauung in der Kirche oder dem Standesamt und hört abends bzw. nachts mit der Feier auf. Da kommen dann schnell mal 10 Stunden oder mehr zusammen. Und ich spreche hier nicht vom Mitfeiern sondern von anstrengender Arbeit, weil man ständig bereit sein muss, um nicht das eine wichtige Bild zu verpassen. Nach der Hochzeit ist die Arbeit aber nicht getan. Dann müssen ca. 500-1000 Fotos gesichtet und „entwickelt“ werden. Da gehen locker auch nochmal 8 Stunden drauf weil man ja auch nur das Beste abliefern möchte.
Das heißt zusammengefasst es geht locker ein ganzes Wochenende flöten. Das hat für mich nichts mehr mit einem Hobby zu tun. Ich brauche meine Wochenenden wie jeder andere Mensch auch, um das zu machen, was man unter der Woche nicht erledigen kann und um sich auszuruhen und nicht zu letzt, um Spaß zu haben 😉
Das heißt jetzt nicht, dass mir bloß keiner mehr eine Anfrage für ein Shooting schicken soll, im Gegenteil.
Aber bitte nicht böse sein wenn ich mal eine Anfrage ablehne.

Wie ist das eigentlich mit dem Rechtlichen?

Eine sehr gute und wichtige Frage. Wenn ich im Moment Personen fotografiere, dann fast ausschließlich auf TFP-Basis. Das heißt ich schließe mit dem „Model „einen Vertrag ab. Bei TFP (Time For Print) bekommt keine der beiden Seiten (Model und Fotograf) Geld. Das Model erhält üblicherweise eine gewisse Anzahl der gemachten Fotos. Die Bildrechte verbleiben bei dem Fotograf und beide Seiten dürfen die Bilder für nichtkommerzielle Zwecke veröffentlichen. Also eine klassische „win-win“ Situation – ich kann mich weiterentwickeln und lerne dazu und das Model bekommt (hoffentlich) schöne Fotos 😉

Wohin geht die Reise?

Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Kann sein, dass in einem Jahr das „sag-niemals-nie“ Prinzip greift und ich mache doch das Hobby zum Beruf 😉
Eins ist sicher, um meinen Masterplan umzusetzen werde ich als nächstes endlich mein Fotostudio fertigstellen und ich werde in nächster Zeit noch einige Projekte umsetzen.

Also seid gespannt, ich bin es auch 🙂

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